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Wo bleibt Jesus?

Denk mal nach: Was, wenn 1000 Jahre  1 Tag Gottes wären…

Endzeit… Sucht man bei Google ein wenig danach, kommen die unterschiedlichsten Dinge vor. Horrorfilme, Videobotschaften, Bücher, Romane, Weltuntergangszenarien, Zeichen, die darauf deuten, alte Prophezeiungen und auch Predigten und entsprechende Bibelstellen. Das zeigt, dass das ein Thema ist, das die Menschen beschäftigt, wenn auch nicht alle. Manche sind da Feuer und Flamme, fast Experten, was Ereignisse, Zeichen und Deutungen angehen. Andere wiederum schmunzeln nur darüber, leben ihr Leben weiter und konzentrieren sich auf das Hier und Jetzt.

Diese beiden Tendenzen, und auch die dazwischen, finden sich auch unter den Christen und Bibelkennern. Manche sind mit den Bibelstellen und Auslegungen über das Wiederkommen von Jesus und das Ende der Welt, wie wir sie kennen, sehr vertraut, andere können sehr wenig damit anfangen. Für viele Christen ist es nicht so wichtig, ob die Endzeit bereits angebrochen ist oder nicht. Was zählt, ist Jesus konsequent nachfolgen, in enger Gemeinschaft mit Gott zu leben und jederzeit bereit zu sein, vor ihm zu stehen. Außerdem scheint Jesus sich mit seiner Wiederkunft ziemlich viel Zeit zu lassen. Bei seiner Verabschiedung damals sagte er zu seinen Jüngern: „Ich komme bald!“ Heute, fast 2000 Jahre später, ist Jesus immer noch nicht zurück. Und was für manche Menschen der Beweis sein soll, dass es sich hier nur um eine Legende handelt, ist für andere Menschen ein großes Fragenzeichen: Warum verzögert sich die Ankunft von Jesus? Warum dauert es so lange?

Die Frage ist nicht neu. Scheinbar fragten sich schon die ersten Christen nur ein paar Jahrzehnten nach Jesu Himmelfahrt, wo er nun blieb. Der Apostel Paulus schrieb an die Christen in Thessalonisch, dass bevor Jesus wiederkommt, erst bestimmte Ereignisse stattfinden müssten. Was wiederum bedeutet, dass es einige Zeit dauern könnte, bis das geschieht. In den darauffolgenden Jahrhunderten wunderten sich die Christen höchstwahrscheinlich immer noch, was Jesus mit dem “Ich komme bald“ wohl gemeint hatte. Und heute, zwei Jahrtausende später, stehen wir immer noch vor derselben Frage.

Ich auch. Aber ich meine, einen guten Hinweist zu finden, in dem, was ein anderer Apostel und Jünger Jesu, Petrus, an alle Fragende von damals und heute schrieb. „Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.“ (2. Petrus 3)

Ein Tag Gottes gleich tausend Menschenjahre?
Das eröffnet mir eine neue Perspektive, ob ich die Zahl Tausend nun wörtlich verstehe oder nicht. Tatsache ist, dass Gottes Zeit anders verläuft, als meine. Und was für mich eine lange, lange Zeit ist, ist für Gott…ganz kurz, oder…ganz bald.
“Ich komme bald wieder“ heißt für mich höchstens paar Stunden oder paar Tage später. Was würde das aber in Gottes Zeit bedeuten?
Was, wenn ich versuche, es umzurechnen?

In den mehr als 2000 Jahren nach Jesu Geburt ist in unsrer Welt so viel passiert. Große und kleinere, gute und ungute Ereignisse, die die menschliche Geschichte kennzeichneten und das Schicksal von Generationen tief prägten. Zeitepochen voll Aufblühen, aber auch solche voll Verwüstung und Leid. Sie sind alle vorbei. Wie schnell? Nun, das liegt im Auge des Betrachters…

Für mein spannendes Rechenexperiment nehme ich es wörtlich, dass 1000 menschliche Jahre ein Tag Gottes sind, und mit ein bisschen Rechnen heißt es, dass wenn 42 irdische Jahre vergangen sind, ist bei Gott grade eine Stunde vergangen. Das hat mir sehr geholfen, die Dinge etwas mehr aus der Perspektive Gottes zu sehen und definitiv ein anderes Zeitgefühl zu bekommen. Hier einige Zeitbeispiele und ein Gedankenspiel…

Wir bestreiten das Jahr 2022 nach der Geburt von Jesus.
Auf Gottes Uhr sind grade mal zwei Tage vergangen.
– Am ersten Tag, innerhalb von weniger als einer Stunde, war Jesus geboren, lebte und wirkte unter uns, wurde gekreuzigt, von den Toten auferweckt und fuhr in den Himmel hinauf. Nach ein paar Stunden am ersten Tag, für Menschen Jahrzehnten, bildeten sich die ersten christlichen Gemeinden. Und schon neun Stunden nach der Geburt von Jesus, führte Kaiser Theodosius I. das Christentum als Staatsreligion ein.
– Am Tag 2. auf Gottes Uhr fanden die Kreuzzüge statt. Für uns waren das fast 200Jahre. Bis zum Abend des zweiten Tages war die Christianisierung Europas schon abgeschlossen. Für uns hat das fast 13 Jahrhunderte gedauert.
– Am 3. Tag auf Gottes Uhr fing die industrielle Revolution an. Und von diesem Zeitpunkt an bis zu unsrer Zeit heute, innerhalb von nur 6 Stunden in Gottes Berechnung, ist enorm viel passiert:
Das Telegramm, die Glühbirne, der Kühlschrank und das Radio wurden erfunden. Albert Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie wurde veröffentlicht. Der erste Weltkrieg fand statt, er dauerte auf Gottes Uhr ca. 6 min. Ungefähr eine halbe Stunde später fand der Zweite Weltkrieg mit seinen verheerenden Folgen statt, er dauerte ca. 9 min.

In weniger als 46 Stunden nach Jesu Geburt in Gottes Berechnung, fand die erste Kernspaltung statt, wurde der erste binäre Computer in Berlin gebaut, landeten Menschen auf dem Mond, das moderne Internet wurde verfügbar.

Faszinierend, nicht wahr? Wenn das auch nur ein spekulatives Rechenspiel ist, bekomme ich trotzdem ein Gefühl dafür, wie kurz die Zeitspanne hier auf dieser Welt in Gottes Augen sein muss. Und wie unterschiedlich dadurch Gottes Beurteilung der Dinge ist. Ich kann nur gewinnen, wenn ich meine Perspektive immer mehr an Gottes Perspektive anpasse. Denn das stärkt mein Vertrauen auf meinem Gott, der über meiner Zeit und über allem Geschehen steht und die Kontrolle behält. Er ist ein Gott, der seine Versprechen nicht vergisst, sondern die Macht, das Wissen und die Mittel hat, seine Zusagen zu erfüllen und auch Situationen zum Guten zu wenden, zu seiner Zeit. Auch wenn das uns Menschen manchmal etwas zu lange dauert. Daran will ich festhalten, wenn ich in Zeiten lebe, die vieles von mir abverlangen und auch während ich darauf warte, dass der Herr Jesus, Gottes Sohn, sein Versprechen erfüllt und zurückkommt, um das beste Zeitalter einzuläuten, das diese Welt je gesehen hat.

Ich weiß nicht, wann das sein wird. Aber Jesus sagte, er kommt bald. Und ich glaube ihm. Nach seiner Uhr kann es sich schließlich nur um ein paar…Stunden oder Tage handeln…

 
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