You are currently viewing Wenn Gedankenmonster schrumpfen…

Wenn Gedankenmonster schrumpfen…

Die Bibelstelle im Philipperbrief, im Kapitel 4 Verse 6-7 ist seit langem eine meiner Lieblingsbibelstellen:

„Seid um nichts besorgt, sondern bringt eure Anliegen im Gebet und Flehen vor Gott, mit Danksagung! Und der Friede Gottes, der höher ist als jeder Verstand, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren, in Jesus Christus.“

Doch mit dieser Bibelstelle ging es mir lange ähnlich wie manchen Leuten, die vor einem Schaufenster stehen und etwas bewundern, was sie sich nicht leisten können. Meine Sorgen und Befürchtungen an Gott abzugeben und spüren, wie der Friede Gottes zurückkehrt, egal wie die Situation in meinem Leben aussah, das klappte bei mir fast nie. Ich habe es mir sehr gewünscht, und ich habe auch immer die beneidet, die sich nicht zu viele Gedanken machten und sich erst dann sorgten, wenn das Schlimme tatsächlich eingetroffen war.

Meistens waren es Zukunfts- und Verlustängste, die mir den Frieden stahlen. Was, wenn das oder dies doch passiert? Und auch manche Dinge, die in meinem Leben nicht so gut liefen und ich keine große Hoffnung hatte, dass sie sich bald ändern würden.
Es gab immer mal wieder Momente, da erschien plötzlich ein kleiner negativer Gedanke, wie eine kleine Wolke in meinem blauen Himmel, die schnell größer wurde und schließlich die Sonne völlig bedeckte. Es reichte, wenn ich vielleicht etwas sah oder hörte, oder jemand mir etwas sagte. Oder wenn ich etwas Beunruhigtes entdeckte und meine Sicherheitsglocken Alarm schlugen. Manchmal war es so schlimm, dass ich nachts nicht schlief. Das Leben konnte für mich erst dann normal weitergehen, wenn ich wieder Sicherheit und Klarheit hatte. Immer wieder dachte ich dann an diese Verse aus dem Philipper Brief und wünschte mir, dass ich in schwierigen Situationen den Frieden Gottes erleben könnte, der größer ist als alle meine Sorgen und furchterregenden Gedanken!

Gott sei Dank, erlebe ich inzwischen häufiger, dass ich bei manchen Dingen gelassener reagieren kann. Es gab Situationen in meinem Leben, in denen ich erlebte, dass Gott fünf vor zwölf immer noch die Kontrolle hat, er plötzlich einen Ausweg zeigt und alles im Voraus plant. Es waren die Zeiten, in denen ich mich von Gott getragen fühlte und ich Kraft zum Durchhalten hatte, die nicht von mir kam.

Weil ich Gottes Fürsorge und Macht sehen konnte, wurde mein Vertrauen zu ihm größer und das hat mehr Frieden in mein Herz gebracht, wenn mich wiedermal sorgenvolle Gedanken plagten. Solche Gedanken machen müde und kraftlos. Aber Gott hilft mir, immer wieder Freude und innere Stärke bei ihm zu finden.

Die Macht von dunklen Gedanken und den Ausweg, den Gott schenkt, habe ich in diesem Lied zum Ausdruck gebracht. Es beschreibt, wie dunkle Gedanken meine innere Balance zerstören können, mein Herz verletzen und es komplett gefangen nehmen. Ich verwende in diesem Lied das Bild von einer schwarzen Schachtel, in die ich alle dunklen Gedanken hineintue, die plötzlich auftauchen. Im ersten Moment versuche ich, mir erstmal keine großen Sorgen zu machen, sondern meine Ängste Gott hinzulegen und ihm zu vertrauen, dass er alles in der Hand hat. Ich werfe also den kleinen dunklen Gedanken in diese Schachtel hinein und mache den Deckel zu. Ich höre, wie es „klick“ macht. Doch ich merke, wie mir dieser Gedanke nicht so leicht aus dem Kopf geht. Wie ich anfange, mich doch damit zu beschäftigen. Was, wenn an meiner Befürchtung was dran ist? Es fühlt sich so an, als wenn ich den Deckel meiner schwarzen Gedankenschachtel kurz aufmache, um…nur einen kleinen Blick hinein zu werfen. Doch dann merke ich schnell, dass das ein Fehler war. Die kleinen dunklen Gedanken springen aus der Schachtel heraus und sind nicht mehr klein. Sie gewinnen an Macht und werden plötzlich zu riesen Monstern. Sie versperren mir das Sonnenlicht und verdunkeln mein Herz. In meinem Kopf dreht sich alles nur noch um diese dunklen Gedanken und ich komme nicht mehr von ihnen los.

Aber mit diesem Lied will ich auch Hoffnung ausdrücken. Wenn ich den Deckel meiner schwarzen Gedankenschachtel nicht geschlossen halten kann und es mir nicht immer gelingt,  diesen dunklen Gedanken zu vergessen, kann ich doch was anderes tun. „Ich öffne die Schachtel meiner Gedanken und blick mit Jesus zusammen rein. Dann sehe ich, wie die Monster schrumpfen und die Sonne wieder scheint.“

Wenn ich meine Ängste und Sorgen zusammen mit Jesus betrachte, dann merke ich, wie die dunklen und trostlosen Gedanken an Macht verlieren. Vor Jesus muss die Furcht fliehen. Seine Macht und Autorität sind höher als jede Bedrohung, als jede Sorge. Jesus ist größer als meine Gedanken, größer als das, das mich bedroht und verletzt. „Er gibt mir Frieden und er beschützt mein Herz.“

Diese Verse aus dem Philipper Brief sind voller Hoffnung. Diese Hoffnung habe ich versucht, auch mit dem Lied „Gedanken“ auszudrücken.  Ich wünsche allen, bei der nächsten Herausforderung, und wenn wieder dunkle Gedanken kommen und den Frieden stehlen wollen, dass dann jeder zu sich selbst sagen kann:

Sei um nichts besorgt, sondern bring deine Anliegen im Gebet und Flehen vor Gott, und vergiss das Danken nicht!
Und der Friede Gottes, der höher ist als dein Verstand, wird dein Herz und deine Gedanken beschützen,
damit sie mit Jesus verbunden bleiben.

(Nach Philipper 4,6-7)

Ich freue mich auf Feedback!
Name und E-Mail-Adresse sind für einen Kommentar nicht erforderlich.
Kontakt: soinea@soinea.com

Schreibe einen Kommentar