Gottes Gartenschere…

Denk mal nach: Was für ein Werkzeug bist du..?

Wenn im Frühling die Gartenarbeit wieder losgeht und die Sträucher gestutzt werden müssen, dann nehme ich meine super gute Gartenschere und freue mich jedes Mal aufs Neue, dass sie so zuverlässig ist! Sie lässt mich wirklich nie im Stich, selbst wenn die Äste, die ich schneide, etwas dicker sind. Schneiden macht richtig Spaß mit dieser Gartenschere. Sie ist ein effektives und kompetentes Werkzeug. Ich hatte auch schon andere Gartenscheren, günstigere Varianten. Aber sie waren etwas empfindlicher und irgendwie…überfordert. Sie konnten nur dünne Zweige schneiden und klemmten oft, was sehr nervig war. Irgendwann war dann auch die Feder kaputt und es war endgültig vorbei. Kein gutes Werkzeug. Nichts, auf das ich mich verlassen konnte. Letztlich unbrauchbar.

Die Gartenscheren haben mich nachdenklich gemacht. Wenn ich mich selbst betrachte und mein Leben als Christ, dann frage ich mich, bin ich denn ein gutes Werkzeug? Ein Werkzeug in Gottes Hand, das zuverlässig ist und auch etwas aushalten kann? Ein Werkzeug, das Freude macht, dem, der es benutzt?

Als ich die Entscheidung traf, mein Leben mit Gott und für Gott zu leben und Jesus treu nachzufolgen, entschied ich mich auch dafür, mich Gott zur Verfügung zu stellen, mit allem, was ich habe und bin. Das bedeutet, Christ zu sein. Und ich traf diese Entscheidung freiwillig. Deshalb empfinde ich es auch nicht als abwertend und unter meiner Würde, wenn ich mich als Werkzeug Gottes sehe. Doch wie geht das?

Im ersten Brief von Paulus an die christliche Gemeinde in Korinth (1,9) steht geschrieben, dass Christen in die Gemeinschaft von Gottes Sohn Jesus Christus, ihres Herrn, berufen worden sind. Die enge Gemeinschaft mit meinem Herrn ist das, was mich motiviert und antreibt, freiwillig ein gutes Werkzeug in sei-ner Hand sein zu wollen. Denn durch die Gemeinschaft mit ihm, verstehe ich ihn immer besser. Dadurch stehe ich auch immer mehr hinter seinen Zielen und Plänen und will gerne meinen Beitrag dazu leisten, damit diese Ziele und Pläne in Erfüllung gehen.

In einer engen Gemeinschaft mit Jesus zu leben, ist gleichzeitig auch eine Voraussetzung, um ein gutes Werkzeug in seiner Hand sein zu können. Es ist so ähnlich, wie mit den Gartenscheren. Ich nehme nicht irgendwelche, sondern die, welche sich als zuverlässig erwiesen haben. Meine Zuverlässigkeit als Gottes Werkzeug hängt aber viel mit meinem Wachstum im Glauben zusammen. Und das geschieht eben durch die enge Gemeinschaft mit Gott, das heißt praktisch, durch meine Verbindung mit ihm durch das Gebet und durch das Lernen von seinem geschriebenen Wort.

Eine andere Voraussetzung, um ein gutes Werkzeug in Gottes Hand sein zu können, kommt noch bevor Gemeinschaft mit Jesus möglich wird. Das nennt die Bibel Neugeburt. Als mir noch im jungen Alter Gottes Größe und Liebe bewusstwurden, änderte das komplett mein Denken und mein Leben. Doch diese Veränderung kam nicht aus mir heraus. Gott hat sie in mir bewirkt. Ich erkannte, dass ich seine Vergebung und Fürsorge brauche, und bat ihm darum, mich als sein Kind anzunehmen und mich in meinem Leben zu leiten. Das war der Anfang, zum „neuen Menschen“ werden. Seitdem erlebe ich diesen Prozess, der immer weiter verändert, wie ich sehe, denke und praktisch lebe. Und in mir immer mehr den Wunsch bewirkt, ein bewehrtes Werkzeug in Gottes Hand zu sein.

Wie sieht es nun konkret aus, als Gottes Werkzeug unterwegs zu sein? Oder anders gefragt, wie erkenne ich, wo und wie Gott mich gebrauchen möchte?
Zunächst, Jesus selbst hat seinen Jüngern einen Grundauftrag gegeben, seine Botschaft zu verbreiten. Und so vielen Menschen den Weg zu zeigen, wo sie Vergebung ihre Sünden und neue Hoffnung finden. Und wie sie einen Platz bekommen, in der neuen Welt Gottes, in einem kommenden Zeitalter, das niemals endet. Dieser Auftrag gilt für alle, die Jesus nachfolgen. Ob ich Jesu Botschaft nun in die weite Welt, oder eher in meine Nachbarschaft oder meine Stadt hinaustrage, ist schon mal eine Sache, wie ich ein Werkzeug in Gottes Hand sein kann.

Um noch andere und konkretere Aufträge Gottes erkennen zu können, bekomme ich Hilfe von Gott selbst. Paulus schreibt an die Christen in Ephesus (2,10), dass Gott gute Werke für sie vorbereitet hat, damit sie diese tun. Es ist also wichtig, dass ich die-se Werke, diese Aufgaben erkenne, die Gott für mich vorbereitet hat. Das gelingt mir am besten, wenn ich fokussiert bleibe, auf dem Weg mit Jesus. Bildlich gesagt, nicht weit zurück hinter ihm laufe, sondern in seiner Nähe bleibe, denn wie sonst soll ich mitbekommen, was er mir sagen will? Und auch nicht nach rechts und links ziehe, herumirre und mich von unguten Dingen ablenken lasse. Sondern auf die Hinweise und Wegweisungen in seinem Wort achte und danach lebe. Auch Gaben, Talente und Fähigkeiten, die Gott mir gibt, können Hinweise für meine Aufgaben sein. Eine Gabe kann auf eine Aufgabe zeigen. Was kann ich, was mache ich gerne, was liegt mir, was für Stärken habe ich? Wo kann ich mithelfen, andere bei etwas unterstützen? Das sind die Bereiche, in denen eventuell meine Aufgaben liegen könnten. Um sie konkret rauszufinden, kann ich Gott darum bitten, dass er mein Herz, meinen Verstand und meine Lebenssituationen so lenken lässt, dass ich schließlich den Platz finde, den er mir zugedacht hat.

Als neuer Mensch zu leben, an Gottes Wort festzuhalten, bereit mit Gott und für Gott unterwegs zu sein und das zu tun, was er mir zeigt, ist das, was mich zu einem guten Werkzeug in Gottes Hand macht. Etwas, was Paulus damals an die Gemeinden in Galatien und Rom weitergab, bring alles auf den Punkt. Sinngemäß heißt es für mich: Ich bin zur Freiheit gerufen. Befreit davon, für mein Ego leben zu müssen. Ich bin frei, ein zuverlässiges Werkzeug in Gottes Hand zu sein. Um ihm und anderen zu dienen. Aus Liebe. Als ein lebendiges Werkzeug, nicht für die Ziele der Sünde und der Finsternis gemacht, sondern für die Ziele von Gottes Gerechtigkeit.
Ein Werkzeug für Gott zu sein! Das ist mein Wunsch! Nicht un-bedingt ein Schwergerät. Aber doch etwas, das Gott gerne in die Hand nimmt. Auch wenn das nur eine einfache, aber dennoch gute Gartenschere ist…

Ihr seid zur Freiheit berufen worden. Nur gebraucht die Freiheit nicht für eure selbstsüchtigen Wünsche,
sondern dient einander in Liebe! Stellt euch selbst nicht als Werkzeuge der Ungerechtigkeit zur Verfügung,
sondern Gott zur Verfügung, als solche, die Gott wieder lebendig gemacht hat.

(nach Galater 5,13 und Römer 6,13

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