Füße auf Erden, Kopf im Himmel…

Denk mal nach: Wo ist dein Kopf…?

„Wenn ihr mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was oben ist, wo der Christus ist!
Sinnt auf das, was oben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist!“

Wenn schon, denn schon! Paulus redet mit den Christen in Kolossai Klartext. Wenn ihr schon mit Christus zu einem neuen Leben auferweckt worden seid, dann trachtet auch nach dem, was aus der himmlischen Perspektive wichtig ist, nicht nur in dieser Welt! Anders gesagt, Füße auf Erden, Kopf im Himmel! Himmlisch sehen, himmlisch denken, himmlisch leben.
Das fühlt sich im ersten Moment wie eine große, vielleicht übergroße Herausforderung an. Aber sie entpuppt sich als ein sehr hilfreicher Hinweis für jeden Menschen, der Jesus seinen Herrn nennt, und unter dessen Leitung leben will. Wenn das auch mir gelingen soll, dann ist es unverzichtbar, meinen Fokus im Leben bewusst auf das zu setzen, das in Gottes Welt, in Gottes Augen einen hohen Wert hat, und nicht nur in dieser Welt von Bedeutung ist. Das ist hier der wichtige Hinweis, der mich nicht unter Druck setzen will, sondern mir dabei hilft, meinen Glauben praktisch zu leben.

Dass Paulus die Kolosser auffordert, danach zu streben, was droben ist, zeigt mir, dass das nicht automatisch passiert, nachdem und obwohl ein Mensch mit Christus auferweckt wurde, wie Paulus es nennt. Was so viel bedeutet, dass ein Mensch durch die Wirkung vom Geist Gottes zu einem neuen Menschen geworden ist, frei, dem bösen Einfluss der Sünde folgen zu müssen, um nun nach Gottes Willen leben zu können. Trotz dieser Erneuerung, ist das Streben, das Trachten nach dem, was „oben“ ist, eine Aufforderung. Es geschieht nicht einfach so von allein, sondern erfordert einiges, wie ich im Kolosserbrief Kapitel 3 weiterlese. Es erfordert, sich selbst zu betrachten, als gestorben zu sein für diese Welt, und wieder lebendig geworden zu sein, in Jesus und für Jesus. Es erfordert, das, was droben ist, für wichtiger zu achten, als die eigenen Wünsche und Träume. Es erfordert letztlich, fest daran zu glauben, dass das eigentliche Leben, nicht in dieser Welt stattfindet, sondern sicher und unantastbar beim Herrn aufbewahrt ist, und es dann beginnt, wenn Jesus wiederkommt und sein ewiges Reich gründet.

Praktisch kann „danach zu streben, was oben ist“ so aussehen, Zeit, Energie, Gaben und Mitteln an erster Stelle dafür einzusetzen, Gottes Botschaft an die Menschen zu bringen. Über Reue, Glaube an den Herrn Jesus, Vergebung und ewiges Leben zu reden. Nach himmlischen Werten zu leben, kann praktisch auch so aussehen, Zeit und Mühe in Menschen zu investieren, Verständnis und Freundlichkeit zu zeigen, ihnen auch praktische Hilfe anzubieten, sodass sie auch durch mich Gottes Liebe und Fürsorge erfahren.

Trachten nach dem, was „oben“ wichtig ist, lässt sich sicherlich nicht immer leicht umzusetzen, aber es ist notwendig und dazu auch sehr bereichernd. Manchmal bin ich gefragt, die eigenen Sorgen beiseite zu legen, um für andere da sein zu können. Auch in schwierigen Zeiten, in denen ich mich eigentlich zurückziehen und mich lieber um meine eigenen Probleme kümmern will. Mein Auftrag als Christ, Gottes gute Nachricht von Vergebung und ewiger Hoffnung weiterzugeben, und anderen Gutes zu tun, gilt nicht nur für die guten Zeiten. Sie gilt immer. Und so seltsam es auch klingen mag, kann dies sogar eine Hilfe für mich sein, in solchen schwierigen Zeiten, denn es lenkt mich ab. Nein, eigentlich lenkt es mich richtig! Es korrigiert meinen Blickwinkel und bewahrt mich vor sinnlosem Grübeln. Nicht ich und meine temporären Probleme sind im Zentrum meiner Aufmerksamkeit, nicht Dinge, die mich emotional runterziehen, sondern das, was einen Wert für die Ewigkeit hat und mein Herz erfreut. Zu sehen, wie ich Menschen praktisch helfen kann, ihre Dankbarkeit zu erleben und vor allem zu sehen, wie sie durch meinen Einsatz neuen Mut und Hoffnung bei Gott finden, gibt auch mir unheimlich viel, stärkt meinen eigenen Glauben, und hilft mir selbst durch dunkle Zeiten hindurch. Deshalb empfinde ich diese Aufforderung hier im Kolosserbrief „himmlisch zu sehen, himmlisch zu denken, himmlisch zu leben“, nicht als zusätzliche Belastung, sondern als einen effektiven Tipp für mein Leben als Christ in guten Zeiten und als eine wertvolle Stütze in schwierigen Zeiten.

„Trachten nach dem, was oben ist!“, Füße auf Erden, Kopf im Himmel! Eine Aufforderung, besser eine Anleitung, die es in sich hat. Keine leichte Anleitung. Aber um einen stabilen Glauben zu bilden, eine Anleitung, die jeder unbedingt lesen und befolgen sollte.

Trachtet aber zuerst nach dem Königreich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit!
Und alles andere wird euch hinzugefügt werden.
(Matthäus Ev. 6,33)

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