Dieses Rezept ist ein ungefähr-Rezept… Das ist typisch für die Omas, die Mütter und die Tanten in den Dörfern Kretas. Meine liebe Tante Maria gab mir dieses Rezept weiter, via Handy meiner Mutter und ich habe es unter vielem Lachen aufgeschrieben, denn die Anweisungen waren auch so ungefähr, was dazu geführt hat, dass ich nicht alles sofort verstanden hab. Meine Tante müsste mich dann ab und zu mit Entsetzen korrigieren und das Gespräch hat natürlich dadurch ein bisschen länger gedauert:
„Das Salz darf doch erstmal die Hefe nicht berühren, sonst geht der Teig nicht auf!“
„Okay… und was hast du nochmal gesagt, wie viel Mehl darein muss Tantchen?“
„Ja eben, soviel es heben kann!“– was so viel bedeutet wie „nach Gefühl!“
Im Hintergrund hörte ich noch meine Mutter mit ihrer Schwester schimpfen: „Was erzählst du denn da so lange? Du verbrauchst ja alle meine Freiminuten!“
Wie kann man da nicht lachen :))
Also für dieses Rezept braucht man scheinbar etwas Gefühl, aber es geht letztlich um einen Hefeteig…
Wir halten erstmal folgende Zutaten bereit und wieviel wir tatsächlich brauchen, machen wir davon abhängig, „wieviel es heben kann“ :))
Für den Teig:
- eine Packung Mehl
- zwei Tassen Öl (halb Olivenöl, halb Maisöl)
- zwei Tassen warme Milch
- ein Päckchen Trockenhefe
- 2 Eier
Für die Käsemischung:
- Fetakäse 2-3 Packungen (oder auch mit würzigem Hartkäse mischen)
- Etwas Joghurt, um die Mischung lockerer zu machen
- 1 Ei
- Etwas Gartenkräuter (frische, getrocknete oder tiefgekühlte)
- Salz, Pfeffer nach Geschmack, mit Salz aufpassen!
Let’s do it!
In eine große Schüssel – auf Kretisch lekanitha 🙂 – tun wir die Hälfte vom Mehl hinein.
In der Mitte formen wir eine Mulde.
Wir gießen eine Tasse Öl auf das Mehl und wir salzen das Mehl.
In die Mulde kommt dann die Trockenhefe und etwas warme Milch, um die Hefe zu lösen.
Wir fangen an, vom Rand her in Richtung Mitte alles etwas zu vermischen.
Der Rest von Mehl, Milch und Öl kommen auch dazu, auch die Eier, und dann kneten. Der Teig muss weich und elastisch sein.
Wir werden wahrscheinlich nicht die ganze Tüte Mehl brauchen, deshalb die zweite Mehl Hälfte nicht gleich, sondern nach und nach während des Knetens hinzufügen. Dabei darauf achten, dass der Teig nicht zu fest wird, sondern weich bleibt. „Die Faust muss immer leicht durchkommen können!“, meint meine Mama 🙂
Das Öl macht den Teig weicher, also wenn der Teig zu fest ist, dann beim Kneten etwas mehr Öl dazu geben. Auch warmes Wasser hilft.
Nach dem Kneten gerne zwei Stunden zugedeckt aufgehen lassen.
(Update! Es geht auch weniger kompliziert, indem alle Zutaten für den Teig einfach zusammen gemischt werden und den Teig nicht gehen lassen, sondern gleich verarbeiten, wie es weiter beschrieben wird.)
Dannach den Teig auf eine bemehlte Arbeitsplatte ausrollen. Oder wir machen es wie meine andere Tante aus dem Dorf. Sie hat nämlich eine Nudelmaschine und gibt den Teig dadurch 😉
Wir schneiden mit einem scharfen Messer längere Dreiecke heraus. Am besten vom Mittelpunkt der Teigplatte nach außen hin.
Wir setzen ungefähr einen Teelöffel Käsemischung auf das breite Ende drauf und rollen die Dreiecke aus, zur Spitze hin, so dass Hörnchen entstehen. Oder wir schneiden mit einem Glas Kreise aus dem Teig, füllen wir sie mit Käsemischung und machen Halbmonde daraus. Das wäre die traditionelle Variante.
Eventuell noch mit Eigelb bestreichen.
Die Tiropitakia kommen auf Backblechen mit Backpapier in den Backofen, Umluft 180°, ungefähr 12-15 Minuten. Bitte sie nicht aus den Augen lassen, damit sie nicht zu braun werden!
Wenn der Teig zu viel geworden ist, kann man ihn gut im Kühlschrank aufbewahren, oder sogar einfrieren.
Wenn alles gut gelaufen ist, dann sieht es in etwa so aus, wie auf dem Bild oben 🙂
TIPP: Statt einzelner Stücke, kann man auch eine Tiropita (wie eine Pastete) machen.
Für das Rezept Griechische Tiropita hier klicken!
Klingt auf jeden Fall lecker, ich werde es Mal ausprobieren Generell finde ich, dass das hier eine schöne Website ist, also Respekt!
🙂