Die Rüstung der Unsterblichkeit…

Denk mal nach: Was ziehst du heute an…?

„Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen himmlische Gewalten der Finsternis…“

Was für eine Aussage, die Paulus an die Christen in Ephesus schreibt! Allein wenn ich gegen Armeen aus Fleisch und Blut kämpfen muss, habe ich als einzelner Mensch keine Chance. Mein menschliches Leben wäre schnell vorbei.
Von einem viel größeren Kampf spricht Paulus hier. Gegen Armeen einer anderen Art, aus einer anderen Dimension. Gewalten der Finsternis, Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Unsichtbar, übermenschlich und weit überlegen. Diese Armeen können mir nicht nur mein menschliches Leben nehmen, sondern auch mein ewiges Leben zerstören.
Von solch einem übermenschlichen und übermächtigen Feind, kann mich keine menschliche Waffenrüstung schützen, sondern nur die Waffenrüstung, die Gott mir gibt. Ich nenne sie „die Rüstung der Unsterblichkeit“, denn nur sie beschützt meine Unsterblichkeit, das heißt, meine ewige Zukunft in der Gegenwart und Gemeinschaft Gottes. Würde ich das eine oder andere weglassen, oder vernachlässigen, das zu dieser Rüstung gehört, würde ich dem Feind offene Angriffsstellen bieten und mich selbst abschwächen. Mich womöglich zu leichter Beute machen und meine ewige Zukunft in Gefahr bringen. Paulus schreibt: „Zieht die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr dem Bösen widerstehen könnt.“ Er schreibt diesen Brief während seiner Gefangenschaft. Römische Soldaten bewachen ihn. Gut ausgebildet und gut ausgerüstet. Sie nimmt Paulus als Beispiel und schreibt diese für jeden Christen lebenswichtigen Verse.
Was soll ich also konkret anziehen?

Den Gürtel der Wahrheit:
Der Ledergürtel mit den langen Riemen eines römischen Legionärs war nicht nur dafür da, seine Tunika fest oder hoch zu hal-ten, mehr Beinfreiheit und etwas mehr Schutz beim Kampf zu bieten. Zusätzlich war er ein Erkennungszeichen des Soldaten, wenn er ohne seine restliche Rüstung und nur in Tunika unterwegs war. Auch ein Ehrenzeichen war dieser Gürtel und wurde beim unehrenhaften Verhalten einbehalten.
Wenn Paulus vom Gürtel der Wahrheit spricht, dann verstehe ich es so, dass die Wahrheit Gottes mein Erkennungszeichen sein soll. Gott sagt mir in seinem Wort die Wahrheit über sich selbst, über mich selbst, über das, was war und sein wird. Ich achte es als eine Ehre, diese Wahrheit zu kennen und daran zu glauben. Und ich will nach dieser Wahrheit leben. Sie ist mein Orientierungslicht, mein Filter und meine Waage. Ich will Gottes Wahrheit wie einen Gürtel „anziehen“, denn sie ist das, was mir im Leben Halt gibt und mich vor den Lügen des Feindes beschützt, und so auch vor Ablenkung und Täuschung, die der Zeitgeist bringt.

Am Gürtel eines römischen Soldaten war auch das Schwert befestigt. Paulus schreibt vom Schwert des Geistes, Gottes Wort. Und im Brief an die Hebräer wird Gottes Wort als „schärfer als jedes zweischneidige Schwert“ beschrieben. Es dringt durch, bis es Seele und Geist durchtrennt, wie ein Schwert es bei Gelenken und Knochenmark tut. Ein sehr plastisches Bild, wenn auch etwas roh…Doch was nutzt ein Schwert, das nicht scharf ist?
Gottes Wort ist sehr scharf. Es dringt durch und durchleuchtet die Gedanken und die Sehnsüchte. Es schafft Klarheit im Durcheinander zwischen Gefühlen und Vernunft. Es zerstört nicht, sondern schneidet das Kranke und Schlechte ab. Ungesunde Gefühle, die den gesunden Verstand ausschalten, oder schlechte Gedanken, die gute Gefühle unterdrucken.
Das Wort Gottes gibt Orientierung und Kraft. Wenn ich mich von Gott leiten lasse, wann und wo ich sein Wort gezielt anwende und weitergebe, dann wird diese geistliche Waffe Ord-nung ins Innere bringen, den Feind zurückdrängen und seinen Widerstand brechen. Menschen werden von der Herrschaft des Bösen befreit und finden ewige Hoffnung bei Gott.
Dafür muss ich Gottes Wort gut kennen. Sowie ein Soldat damals sein Schwert gut kannte. Gottes Gedanken in der Bibel zu lesen und zu verstehen, ist deshalb unverzichtbar.
Und noch ein anderes Sinnbild sehe ich, wenn ich die Rüstung eines römischen Soldaten vor Augen habe: Das Schwert hing am Gürtel. Das Schwert, das hier für Gottes Wort steht, hängt am Gürtel der Wahrheit. Mit anderen Worten, die Wahrheit trägt das Wort Gottes. Ich darf das Wort Gottes nicht missbrauchen oder verdrehen, um Lügen zu stützen, sondern nur um die Wahrheit zu verbreiten. Da muss ich vorsichtig sein und bin darauf angewiesen, dass Gottes Geist mir sein Wort erklärt. Etwas, wofür ich beten kann.

Zu meiner täglichen Waffenrüstung gehört auch der Brustpanzer der Gerechtigkeit. Ein Brustpanzer schützt lebenswichtige Organe. Ohne ihn wäre ein Soldat der tödlichen Pfeile schutzlos ausgeliefert. Sowie jeder Christ dem sicheren geistlichen Tod geweiht ist, ohne den Brustpanzer, den Gott ihm gibt. Den Brustpanzer der Gerechtigkeit. Gott macht mich in seinen Augen gerecht, durch das, was Jesus am Kreuz vollbracht hat. Er vergibt mir meine Schuld und berechtigt mich, sein Kind zu sein. Die Pfeile des Todes und der Finsternis prahlen am Brustpanzer von Gottes Gerechtigkeit ab. Allein dieser Brustpanzer beschützt mich vom ewigen Tod. Der Brustpanzer meiner eigenen Gerechtigkeit könnte das niemals tun.
Gottes Brustpanzer der Gerechtigkeit beschützt auch mein Herz, das ein Bild für mein Inneres ist, für das Zentrum meines Wesens. Der Feind will meine tiefsten Gedanken, Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse treffen und manipulieren. Doch sie werden beschützt, damit sie von Gott gelenkt und geprägt werden, nach seinem Willen. Mein Teil ist, mir den Brustpanzer der Gerechtigkeit anzuziehen. Das bedeutet, die Gerechtigkeit, die Gott mir schenkt als etwas Kostbares zu achten und ungerechte Wege strickt zu meiden.

Zu der Waffenrüstung der römischen Soldaten, die Paulus hier beschreibt, gehören auch die Schuhe. Sie erleichtern das Laufen, gerade bei langen Strecken und wenn das Gelände uneben ist. Als Christ bin ich aufgefordert, manche Strecken zu laufen, um Gottes Botschaft weiter zu bringen. Dafür brauche ich auch gutes Schuhwerk. Die Schuhe, die zu Waffenrüstung Gottes gehören und die ich als Christ unbedingt tragen soll, sind, die Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verkünden. Diese Bereitschaft setzt mich in Bewegung, für die gute Botschaft. Die Botschaft des Friedens für eine zukünftige Welt, wenn Jesus wiederkommt und seine ewige Herrschaft festigt. Aber auch die Botschaft des Friedens für die jetzige Welt. Denn Gott kann jetzt schon im Inneren eines Menschen Frieden und innere Balance schaffen. Weil er von Schuld freispricht. Weil er von Zukunfts- und Verlustängsten befreit, und weil er Ziele, Wünsche und Erwartungen neu ordnet. Ich will deshalb die Schuhe der Bereitschaft, das Evangelium des Friedens zu verkünden anziehen, weil ich mit diesen Schuhen die wichtigste Botschaft überbringe, die ich jemals überbringen kann.

1,20–1,30 m hoch und ca. 60–70 cm breit. Das Schild eines römischen Soldaten, das Paulus vor Augen hat, während er den Brief an die Epheser schreibt, war überaus wichtig. Mit seiner Höhe und Breite schützte es fast den ganzen Körper. Bei feindlichem Beschuss konnte sich ein Legionär hinter seinem Schild vollständig verbergen.
Das macht Sinn, dass das Schild des Glaubens zur „Rüstung der Unsterblichkeit“ gehört, zu der Waffenrüstung Gottes, die meine Unsterblichkeit, meine ewige Zukunft bei Gott sichert. Geschosse aus Zweifel, Beschuldigung, Furcht, Kummer und Mutlosigkeit prallen auf diesen Schild des Glaubens ab. Denn dieser Glaube ist auf den Höchsten und Mächtigsten gegründet, der mir seine Zusagen gibt. Dass er die Kontrolle hat und auch das letzte Wort. Dass er mich liebt und mir vergibt, mich nicht aufgibt, trotz meiner Flecken und Fehler. Er stärkt meinen Glauben und stellt ihn wie ein schützendes Schild vor mich hin. Und er kämpft an meiner Seite bis zum Ziel.

Zuletzt noch der Kopfschutz. Unverzichtbar für einen Soldaten. Genauso, wie für einen Christen. Der Helm des Heils, der Helm der Erlösung, steht für den Schutz des Geistes und der Gedankenwelt.
Vieles, was ein Mensch tut, fängt als Gedanke an. Gedanken werden zu Handlungen. Der Glaube an meine Erlösung und Rettung, die Jesus durch seinen Tod und seine Auferstehung mir bringt, prägt und formt meine Denkweise. Was Jesus für mich getan hat, und was er für mich noch bereithält, verändert mich.
Es beeinflusst, wie ich sehe, beurteile und bewerte und schließlich auch, wie ich handle. Und das wiederum beschützt mich vor feindlichen Angriffen, vor Einflüssen und Dingen, die mich in die Irre führen, und mich womöglich ewig von Gott trennen. Zusätzlich bewahrt mich das Wissen, dass meine Erlösung nicht verdient, sondern geschenkt ist, vor nagenden Selbstzweifeln, die mein Inneres verdunkeln und mir die Freude und Zuversicht rauben, die Gott mir schenken will.

Der Gürtel der Wahrheit. Der Brustpanzer der Gerechtigkeit. Die Schuhe der Bereitschaft, die gute Botschaft weiterzugeben. Das Schild des Glaubens. Der Helm der Erlösung. Das Schwert des Geistes-Gottes Wort.
Das ist die wertvolle und höchsteffektive Rüstung, die Gott mir gibt. Kein Christ sollte das Haus, ohne diese verlassen, sondern sie bewusst jeden Tag anziehen. Vielleicht male ich so eine Rüstung auf ein Blatt und klebe es an meinen Kleiderschrank oder an meinen Spiegel. Dann nehme ich mir jeden Morgen kurz Zeit, und ziehe im Gebet meine geistliche Schutzkleidung an. Gut gerüstet und beschützt begegne ich dann meinem Tag und das, was er mir bringt.
So, wie ein guter Kämpfer es tun würde, unterwegs in Gottes Auftrag.

Zieht die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr bestehen könnt gegen die Listen des Teufels!
Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten,
gegen die Mächte, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in den Himmeln.
Deshalb greift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten könnt und stehenbleibt, nachdem ihr alles überwunden habt.
So steht nun umgürtet mit Wahrheit an euren Lenden, angezogen mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit,
die Füße beschuht, mit der Bereitschaft, die gute Botschaft vom Frieden mit Gott weiterzutragen!
Greift vor allem zum Großschild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt!
Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes!

(Epheser 6,11-17)

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