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…denn Seine Güte bleibt ewiglich?! Über Psalm 136 mit Link zur Audiodatei, ausgestrahlt von ERF Plus Radio

Ausgestrahlt von ERF Plus
in Bibel heute am 26.04.2020

Ich bin beeindruckt, wie lange jemand Gott loben kann!

Dieser Psalm hat Sechsundzwanzig Verse. Es dauert über zwei Minuten, ihn laut zu lesen und einiges länger, wenn man ihn singt. Ich frag mich, wenn ich anfangen würde, Gott zu loben und zu danken, würde ich zwei Minuten durchhalten? Oder würde ich ziemlich bald zum… Bitten übergehen?

Ich stelle mir vor, ich bin mitten unter dem Volk Israel, im Tempelhof. Die Leviten singen vor, über Gottes Größe und Wunder und wir, das Volk Gottes, antworten mit Freude, von ganzem Herzen, „Seine Güte bleibt ewiglich!“  Was für ein Gefühl, bei so einem festlichen Chor mitzusingen!

Über Gottes Größe und Macht wird gesungen. Über seine Wunder, seine Gnade und Fürsorge. Und wie oft er in konkreten Situationen eingegriffen und einen Ausweg geschenkt hat. Ein Psalm voller Dankbarkeit!

Ich wünschte mir sehr, dass auch aus meinem Mund immer mehr und immer wieder Lob und Dank so fröhlich heraus sprudeln! Grund dafür hab ich auch genug…
Leider kommt das Danken bei mir zu kurz. Zu sehr schaue ich oft auf das, was noch besser werden muss, statt auf das, was schon gut ist…Und zu oft rede ich mit Gott über meine Angelegenheiten, statt dass ich ihm einfach nur mal Danke sage.

Doch dieser Psalm kann mir beim Danken eine gute Hilfe sein. Er ist sehr geschickt aufgebaut. Mir fällt auf, dass viele Gründe zum Loben und Danken genannt werden, aber nicht durcheinander, sondern geordnet nach Themen und Bereichen. Es ist leichter, Gott zu loben und zu danken, wenn ich mich daran erinnerte, wie er in verschiedenen Zeiten und konkreten Situationen gewirkt hat.
Außerdem kann ich, wie auch in diesem Psalm, die Gründe zum Loben und Danken einzeln und in kürzeren Sätzen formulieren. Und für jeden einzeln Grund unmittelbar danken. So können meine Gedanken nicht so leicht abschweifen und ich kann besser dabeibleiben.
Das sind gute Tipps: Geordnet nach Bereichen über Gottes Wirken nachzudenken und einzeln dafür zu danken.

Aber es ist nicht leicht, Gott zu loben und zu danken, wenn nicht alles super funktioniert und Dinge viel Kraft und Geduld von mir verlangen. Doch grade dann ist es wichtig! Denn, wenn ich Gott lobe und mich an seine Fürsorge und Macht erinnere und daran, wie er mir in der Vergangenheit treu geholfen hat, dann weckt das wieder Vertrauen und Zuversicht in mir. Ich sehe nicht mehr nur auf meine Schwierigkeiten, sondern auch auf Gottes unerschöpfliche Möglichkeiten!

Wofür dankt nun das Volk Gottes Gott in diesem Lied, in diesem Psalm? Kann ich das auch in mein Leben heute übertragen?

In den Versen 1-3 wird mir vor Augen geführt, wer es ist, dem ich danke: Der HERR. Der Gott über alle Götter. Der Herr über alle Herren. Ich bringe mein Lob dem, der der Höchste, der Mächtigste, und Herrlichste ist. Er hat die Macht und auch das letzte Wort. Überall auf der Welt und auch in meinem Leben. Mir wird nochmal bewusst, wie abhängig ich von diesem Gott bin. Und es wird mir auch bewusst, wie groß mein Dank sein muss, weil dieser Gott, der über alles und allem steht und über mein Leben bestimmt, freundlich und gnädig ist. Auch zu mir. Ich denke hier zurück, wie oft Gott in meinem Leben seine Treue und Barmherzigkeit gezeigt hat. Wie reichlich er mich beschenkt hat, wie oft er meine Gebete erhört hat. Und ich denke an seine Geduld, wenn ich viel Zeit brauche, um Dinge zu verstehen, um nicht immer wieder die gleichen Fehler zu machen.
Ja, der Herr, der Höchste, ist freundlich. Und er ist freundlich auch zu mir. Ich sehe das, deshalb stimme ich mit ein: „Seine Güte bleibt ewiglich!“

In den Versen 4-9 geht es um Gottes Macht und Weisheit, die sich im Wunder der Schöpfung zeigen. Er besitzt die Weisheit und die Macht, Himmel und Erde, Land und Meer, Sonne und Mond und alles, was es gibt, zu schaffen. Er hat auch mich mit Liebe erschaffen. Und er wirkt mit der gleichen Weisheit und Macht auch in meinem Leben.
Mit Weisheit hat er mich auf dem Weg gebracht, der zu ihm führt. Er hat mir gezeigt, dass ich Rettung brauche und ich sie nur bei ihm finde. In seiner Weisheit hat er Dinge zugelassen oder verhindert und mich auf Wege geführt, die ich manchmal erst im Nachhinein verstanden habe. Seine große Macht habe ich oft erlebt, als er mir seine helfende Hand ausgestreckt hat und mich aus hoffnungslosen Situationen herausgeholt hat.
Ja, der Herr allein vollbringt große Wunder mit seiner Weisheit und Macht. Ich sehe das, deshalb will ich ihm auch vom Herzen danken und rufen: „Seine Güte bleibt ewiglich!“

Um Gottes Macht und sein Eingreifen in konkreten Situationen, um seine Fürsorge für sein Volk, um Befreiung und um Rettung in der Not, geht es in den Versen 10-24. Allerdings kommen jetzt ein paar schwierige Verse. Ich sehe mich mitten in der Volksmenge vor dem Tempel, wie ich plötzlich stocke und still werde…

Alle Erstgeborenen der Ägypter tötete er– Seine Güte bleibt ewiglich…?!
Den Pharao und sein Heer ließ er ertrinken – Seine Güte bleibt ewiglich…?!

Wie kann ich Gott für etwas danken, das in meinen Augen eisern und knallhart aussieht und nicht leicht nachzuvollziehen ist? Wie konnte es das Volk Israel damals? In diesen Versen Gottes Güte und Gnade zu sehen und ihn auch noch dafür zu loben, das kann ich so nicht.
Nicht, aus dieser Blickrichtung.

Bemerkenswert finde ich allerdings, wie es Charles (Haddon) Spurgeon sieht, einer der bekanntesten Prediger des 19. Jahrhunderts. Gott hatte sein Volk aus der Sklaverei befreit, es wunderbar geführt und gnädig beschützt. Die Israeliten lobten mit diesem Psalm ihren Gott dafür mit Begeisterung. Sie sahen darin Gottes Güte und seine rettende Gnade. Doch nicht nur dem Volk Israel galt diese Gnade. Der Plan Gottes war, durch das Volk Israel seine Gnade der ganzen Welt zu zeigen. Deshalb war es von größter Wichtigkeit, dass Pharao das Volk Israel ziehen lässt. Gott forderte ihn wiederholt dazu auf. Doch Pharao hielt hartnäckig dagegen, bis er schließlich vor Gottes Macht kapitulieren musste. (Nach vielen Schlägen, die ihn persönlich und leider auch sein gesamtes Volk sehr hart trafen. Dasselbe galt auch für die anderen Könige und die anderen Völker, die mit ihrem Widerstand Gottes gute Absichten und rettenden Plan für die ganze Welt durchkreuzten.)
Aus dieser Blickrichtung kann ich Gottes absolutes und konsequentes Vorgehen besser nachvollziehen. Und obwohl es nicht leicht ist, möchte ich lernen, meinem Gott zu danken und ihm zu vertrauen, dass er weiß, was er tut und warum, auch dann, wenn ich sein Wirken nicht vollkommen verstehen kann.

Die letzten Verse dieses Psalmen handeln davon, dass Gott seine Leute nicht vergessen hat und sie von ihren Feinden befreit hat. Bezogen auf mein Leben, kann ich nur zustimmen. Gott hat mich nicht vergessen. Mich nie im Stich gelassen. Er ist mein Herr, mein Retter, mein Fürsorger und Begleiter. Seine Macht vermag, mich von allem zu befreien, das mir feindlich gesinnt ist. Und er gibt mir eine Hoffnung, die Bestand hat, in alle Ewigkeit.

Der Psalm 136 zeigt auch, wie ernst es Gott damit ist, seinen Rettungsplan für diese verlorene Welt durchzusetzen. Ich kann darin seine Liebe und seine Gnade erkennen. Deshalb will auch ich singen:

„Dankt dem Herrn! Denn seine Güte bleibt ewiglich!“

 

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