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Das leichte Joch…

Denk mal nach: Gibt es eine Last, die… nicht belastet?

Eins der Dinge, die das Bibellesen spannend machen, sind auch diese Stellen, die ich schnell überlese. Wie beim Spazierengehen, komme ich wiedermal an einer bekannten Stelle vorbei und muss dann stehenbleiben, um etwas genauer zu betrachten, was mir bisher nicht aufgefallen ist. Manchmal fallen solche Stellen in der Bibel auf, weil sie einen Widerspruch in sich zu verbergen scheinen.

So eine Stelle ist für mich Matthäus Ev. 11,29-30, die ich neulich wieder gelesen habe. Jesus ermutigt dort seine Jünger, sein Joch auf sich aufzunehmen. Er sagt noch dazu, dass sie dadurch Ruhe für ihre Seele finden werden, denn sein Joch ist sanft, und seine Last leicht. Aber wie kann denn ein Joch sanft und leicht sein? Was meint Jesus damit?
Um das herauszufinden, habe ich Informationen über das Joch gesucht, wie man es aus der Landwirtschaft kennt. Und da habe ich etwas entdeckt, das mich zum Nachdenken gebracht hat: „Bei Pferden wird ihre Zugkraft erst durch das Joch in vollem Umfang nutzbar. Und bei einem Joch dient das Geschirr dazu, die Zugtiere einzuspannen, damit sie eine Last, zum Beispiel. einen Pflug oder einen Wagen, optimal ziehen können.“
Das Wort optimal ist mir besonders aufgefallen. Denn es bedeutet für mich, dass mein Potenzial und meine Kraft unter dem Joch von Jesus sich am besten entwickeln können und ich dadurch auch die Herausforderungen und Aufgaben in meinem Leben am besten meistern kann. Joch hat hier keine negative Bedeutung, denn es ist nicht da, um mich einzuschränken, sondern um mir zu helfen. Ich stelle mich freiwillig unter das Joch von Jesus, unter seine Leitung, damit ich optimal „mitziehen“ kann. Ihm folgen und dienen kann. Und dabei ist von größter Bedeutung, wie Jesus ist.
Er ist nicht jemand, der mich einspannen und ausnutzen will, sondern er ist sanftmütig und von Herzen demütig, wie er sich im Vers 29 selbst beschreibt.

Sanftmütig heißt, dass er nicht zornig wird, weil ich nicht perfekt bin und Fehler mache, sondern dass er mit mir geduldig ist.
Jesus bezeichnet sich auch als demütig. Jemand, der demütig ist, kann sich selbst erniedrigen und das hat Jesus auch getan. Der Sohn Gottes hat sich klein gemacht. Er wurde Mensch und deshalb kann er die menschliche Art gut verstehen. Er kann meine Unvollkommenheit verstehen, er kann mich verstehen. Jesus zeigt mir Milde und Verständnis. Er gibt mir die Chance von ihm zu lernen, aber er setzt mich nicht unter Leistungsdruck. Deshalb ist sein Joch sanft und seine Last leicht. Bei ihm findet meine Seele Ruhe.

Wenn ich das Bild von einem Zugtier mit einem Jochbalken auf dem Nacken sehe, dann kommt mir noch ein anderes Bild in den Sinn. Jesus, der Sohn Gottes, als er auf seinen Schultern den schweren Balken für das Kreuz trug, auf dem er wegen der Sünde der ganzen Welt sterben würde. Das war das Joch der Sünde.
Dieses Joch ist nicht sanft. Im Gegenteil. Die Sünde und ihre ewigen Folgen sind eine schwere Last, die uns Menschen zerdrücken will. Doch Jesus trug dieses Joch an unsrer Stelle und schenkt uns Freiheit.

Direkt vor seiner Aufforderung, sein Joch auf uns aufzunehmen, sagt Jesus in Matthäus Ev. 11,28: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch Ruhe geben.“
Ja, entfernt von Gott zu leben, mit den Sorgen des Lebens ohne Gott fertig zu werden, eigene Wege zu gehen und die Folgen dafür zu tragen, kann sehr müde machen. Das ist ein Joch, das uns zerbrechen kann. Doch Jesus macht uns ein Angebot. Wir dürfen Joche tauschen! Wir können das schwere und harte Joch ablegen, das die Sünde uns auferlegt hat, und dafür das Joch von Jesus auf uns aufnehmen. Das heißt, unser Leben unter die Leitung des sanftmütigen Herrn stellen, der uns vollkommen versteht und uns Vergebung, Befreiung und einen neuen Beginn schenkt.

Ich habe mich für das zweite entschieden. Was wirst du tun?

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