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Bürger eines anderen Reichs…

Denk mal nach: Wo gehörst du hin?

Für das Prinzip „Jede Wirkung hat eine Ursache“ gibt es einen Fachbegriff: Kausalität. Vieles läuft nach diesem Prinzip. Das schien mir auch zu zutreffen, als ich über die Worte nachgedachte, die Apostel Petrus und Paulus in zwei von ihren Briefen an die Christen weitergeben: Dass sie als Beisassen und Fremdlinge auf dieser Welt leben sollen, als solche, die ihr Bürgerrecht nicht hier, sondern in den Himmeln haben. Ich finde, dass der Zusammenhang von Wirkung und Ursache hier gut zu sehen ist. Das, wonach ich als Christ sterbe, ist, mein Leben hier auf dieser Welt mit der Einstellung eines Fremdlings leben zu können. Das ist die gewünschte „Wirkung“. Das, was wiederum diese Einstellung möglich macht, die „Ursache“, ist das Bewusstsein, dass ich Bürger eines anderen Landes, eines anderen Reichs bin und zu einer anderen Welt gehöre.

Als ich nach der Bedeutung von Fremdlingen und Beisassen gegoogelt habe, bin ich an einem Satz hängengeblieben. Das sind Menschen, die in einem Land wohnen, die jedoch nicht das volle Bürgerrecht besitzen.

Wenn ich das auf mein Leben als Christ beziehe, dann hat es wichtige Auswirkungen. Denn wenn ich in dem Bewusstsein lebe, dass wenn ich Jesus konsequent nachfolge, ich auf dieser Welt fremd bin, dann kann ich auch besser akzeptieren, dass ich als Fremdling keinen Anspruch auf das volle Recht, auf die vollen Vorteile dieser Welt haben kann. Meine Rechte und meine Vorteile sind in einer anderen Welt und in einer anderen Zeit, die noch kommen wird.

Das führt zu einem grundlegenden Perspektivwechsel. Es wird mir klar, dass ich nicht krampfhaft versuchen muss, viel auf dieser Welt zu erleben und möglichst wenig zu verpassen, weil das Leben hier so schnell vorbei ist. Ich muss nicht dem Erfolg bis zur Erschöpfung nachjagen, um das Gefühl zu haben, dass ich aus meinem Leben etwas gemacht habe. Und sollte es auch mal vorkommen, dass ich ungerecht behandelt werde, oder mein korrektes Verhalten nicht entsprechend belohnt wird, dann hilft mir mein Glaube, dass meine Heimat wo anders ist, damit besser klar zu kommen.

Auch mit unerfüllten Träumen und Wünschen kann ich besser umgehen, und traue ihnen nicht nach, wenn ich an die zukünftigen, enormen Möglichkeiten und herrlichen Aussichten denke, die Gott in der Bibel durchblicken lässt, für alle, die ihm gehören.

Der Gedanke, dass ich berufen bin, einmal in Gottes ewigen Reich zu leben, lässt in mir den Wunsch entstehen, dass ich jetzt schon in diesem Leben, die Wesenszüge annehme, die zu einem würdigen Bürger dieses Reiches gehören und dieses ewige Reich reflektieren. Ein sehr herausfordernder Prozess, den ich aber nicht alleine durchlaufen muss. Gott sagt mir seine Unterstützung zu.

Bis Jesus wiederkommt sind Treue und Ausdauer gefragt. Aber es lohnt sich! Denn wenn es so weit ist, dann wird Jesus sein Reich des Friedens gründen, das Böse vertilgen und mit Gerechtigkeit regieren. Und mit ihm zusammen alle, die zu ihm gehören. Weil sie in diesem Leben seine Nachfolger waren, ihm vertraut und gehorcht haben, gibt Jesus ihnen die Berechtigung, Bürger seines ewigen Reiches zu sein, und auch seine Mitarbeiter und Gefährten.

In einer neuen Welt, in der das Böse und die Sünde keine vernichtende und hindernde Macht mehr haben, können das Gute, der Friede und die Gerechtigkeit uneingeschränkt herrschen. Wissen, Erkenntnis, Gaben, Fähigkeiten und Potenzial können sich ungestört in ungeahnte Dimensionen entfalten und dem Guten dienen.

Was das an Möglichkeiten und Entwicklung bedeutet, können wir Menschen uns kaum vorstellen. Doch für mich ist eins sicher: Keine Perspektiven und Alternativen auf dieser Welt, egal wie vielversprechend sie auch sein mögen, können sich jemals mit diesen göttlichen Perspektiven messen.

Unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch unseren Retter erwarten, Herrn Jesus Christus. Dort sind wir nicht mehr Fremdlinge und Beisassen, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.

(nach Philipper 3,20 und Epheser 2,19)

 

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