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Achtung Pfütze!

Denk mal nach: Wo trittst du hinein?

Ich bin in eine Pfütze getreten! Und jetzt sagt mir jemand: „Pfützen sind nicht gut! Jetzt musst du die Vergebung Gottes annehmen und ihm die Herrschaft deines Lebens übergeben!“
Ich würde in etwa so antworten: „Vergebung? Weil ich in eine Pfütze hineingetreten bin? Geht’s noch?“

Natürlich ist hier Pfütze bildlich gemeint. Und das nicht so saubere Wasser, das meine Sachen vollspritzt, wenn ich in eine Pfütze gerate, ist auch bildlich zu verstehen. Aber es ist nicht bildlich gemeint, wenn wir in der Bibel lesen, dass Gott jeden Mensch genau kennt und er das Gute, aber auch das Nicht-Gute sieht, das wir Menschen denken und tun. Die großen und kleinen Pfützen, in denen wir hineintreten. Deshalb trifft der Satz zu: „Du musst die Vergebung Gottes annehmen und ihm die Herrschaft deines Lebens übergeben!“

Aber dieser Satz ist nicht so leicht zu verstehen. Es geht hier um Schuld und Vergebung, aber auch darum, wer die Herrschaft, das Sagen in meinem Leben hat.

„Du musst die Vergebung Gottes annehmen“ ist der leichtere Teil. Gott bietet jedem Menschen seine Vergebung an. Er möchte, so zu sagen, die schmutzigen Spritzer aus den Pfüt-zen abwaschen. Mir fällt auch kein besseres Bild in diesem Fall ein, als das von Jesus, wie er vor seinen Jüngern kniet und ihnen die Füße wäscht. Ich wundere mich, wie es sein kann, dass der Sohn Gottes sich vor dem Engel und unsichtbare Mächte beugt, sich selbst erniedrigt und uns Menschen dient! Aber genauso steht es geschrieben in den Evangelien. Jesus Christus kam, um zu dienen. Das waren seine Worte. Er kam, um uns vor der Macht des Bösen zu befreien und um unsere Schuld durch seinen Tod zu tilgen. Durch ihn ist Vergebung möglich. Und Jeder Mensch braucht Gottes Vergebung.
Das kann ich nachvollziehen. Aber dass ich auch noch die Herrschaft meines Lebens an Gott abgeben soll, das ist nicht ganz so leicht zu akzeptieren…
Es liegt vielleicht auch mit daran, dass das Wort Herrschaft im Laufe der Geschichte eine negative Bedeutung bekam. Es wird oft mit Unterdrückung, Machtsucht und Ausnutzen in Verbindung gebracht. Es erinnert an Könige und Diktatoren, die selbstsüchtig, hart und rücksichtslos sind. Leider auch in unseren Zeiten! So jemandem würde ich niemals freiwillig die Herrschaft meines Lebens übergeben. Kaum jemand würde das tun.
Wie wäre es aber, wenn es jemand gäbe, der uns Menschen genau kennt, uns annimmt und die besten Absichten mit uns hat? Jemand, der die wertvollsten Vorschläge und Ratschläge hat, wie wir Menschen unser Leben sinnvoll leben können? Jemand, von dem wir lernen können, was es heißt, geliebt zu sein und richtig zu lieben? Jemand, der mächtig ist und uns zur Seite steht in jeder Lebenssituation? Würde ich so jemandem mein Leben freiwillig anvertrauen? Ihn als Leader haben wollen? Ja, so jemandem würde ich gerne folgen.

Eine Frage bleibt noch: „Wenn ein Mensch Gottes Vergebung annimmt und ihm sein Leben anvertraut, was ist dann mit den Pfützen, die auch in der Zukunft auf dem Weg sein werden?“
Für die gibt es Warnschilder! Die findet man auch in der Bibel. Manche dieser Warnschilder fallen beim Lesen sofort ins Auge, manche andere erst mit der Zeit. Je besser ich die Gedanken Gottes in der Bibel kennenlerne, umso besser wird es mir gelingen, mit seinen Augen zu sehen. Und dadurch werden Gottes Warnschilder nach und nach deutlicher.
Zugegeben, das braucht ein wenig Übung, aber Jesus steht uns mit seiner Weisheit und Macht zur Seite.
In die eine oder andere Pfütze werde ich vielleicht trotzdem noch hineinlaufen, aber auch diese Spritzer wird Gott abwa-schen. Die Hauptsache, ich bleibe auf dem Weg nah bei ihm! Denn er weiß genau, wo die Pfützen sind. Deshalb will ich ihm vertrauen und anhalten, wenn er das nächste Mal ruft: „Achtung, Pfütze!“

Alles ist mir erlaubt,
aber nicht alles dient zum Guten.
Alles ist mir erlaubt,
aber es soll mich nichts gefangen nehmen.
(1 Korinther 6,12)

Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, lasst uns von allem trennen, was Körper und Geist beschmutzt. In Ehrfurcht vor Gott wollen wir immer mehr so leben, wie es ihm gefällt.
(2 Korinther 7,1)

 

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