Denk mal nach: Auf welcher Hochzeit tanzt du?…
„Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit bereitete.“
So fängt ein Gleichnis an, das sind Geschichten aus dem Alltag, die Jesus oft verwendete, um manches deutlich zu machen. Hier geht es um die Geschichte der „königlichen Hochzeit“.
Ein König bereitet ein Hochzeitsfest für seinen Sohn. Es ist ein Freudenfest, alles ist schon vorbereitet. Doch die Gäste kommen nicht. Sie schlagen die Einladung des Königs aus. Manche gehen sogar weiter und überfallen die Diener des Königs, die in seinem Auftrag zur Hochzeit einladen. Die Reaktion des Königs ihnen gegenüber ist drastisch. Die Hochzeit findet trotzdem wie geplant statt, aber mit anderen Gästen, die die Einladung des Königs würdigen und gerne annehmen. Die Geschichte wird im Matthäusevangelium, im Kapitel 22 erzählt. Oft wird sie so ausgelegt und übertragen, dass Gott der Vater, der in der Geschichte als König dargestellt wird, Menschen zu dem Hochzeitsfest seines Sohnes, Jesus Christus, einlädt. Alle Menschen, nicht nur die ursprünglichen Gäste, das Volk Israel. Gott hat alle Menschen im Blick, egal welchem Volk sie angehören, oder was für einen Hintergrund sie haben. Doch ich finde, dieser Text hat noch viel mehr zu sagen. Hier werden Dinge über Gott und über das Leben nach diesem Leben angesprochen, die mit den Vorstellungen vieler Menschen heute nicht übereinstimmen. Gott lädt ein. Und ich frage mich, geht es vielleicht um eine „missverstandene“ Einladung? Denn mir scheint es, hier werden einige Missverständnisse ausgeräumt.
Ein erstes Missverständnis: Gottes wahre Absichten
Der König in der Geschichte bereitet ein Fest vor und lädt Menschen zu diesem Fest ein. Er fordert sie nicht zum Arbeiten auf, sie müssen sich dort nicht abmühen, sie sollen kommen und Freude haben. Sie werden bedient. Das zeigt den Charakter Gottes, seine guten Absichten. Er will die Menschen nicht versklaven oder unterdrücken, was viele ihm unterstellen. Gott will Gemeinschaft mit den Menschen haben, sich mit ihnen zusammen freuen. Selbst wenn das Leben hier nicht immer wie ein Freudenfest aussieht, kann Gott mitten in Schwierigkeiten Freude am Leben und Frieden im Herzen schenken. Und eine neue Hoffnung. Denn Gott lädt die Menschen zu einem Freudenfest ein, das einmal stattfinden wird, wenn ein neues Zeitalter anbricht. Wenn Jesus wiederkommt, um mit Gerechtigkeit und Weisheit zu regieren. Er wird das Böse endgültig vernichten. Er wird alles wieder neu machen. Dann wird es ein Fest geben. Jesus beschreibt dieses Fest, wie ein Hochzeitsfest. Er, der Königssohn, wird mit seiner Braut vereint sein. Mit all denen, die zu seiner Gemeinde gehören, ihn lieben und ihm in diesem Leben treu folgen. Gott der Vater lädt zu dem Freudenfest seines Sohnes ein. Seine Absicht ist gut! Echte Freude, die niemals endet, weil sie von dem entspringt, der war, und ist, und sein wird, in Ewigkeit.
Ein zweites Missverständnis, das hier ausgeräumt wird: Ich kann, aber ich muss nicht.
Die Geladenen in der Geschichte lehnen die Einladung des Königs ab. Sie halten weder den König selbst, noch das, was er ihnen anbietet, für würdig genug, um seiner Einladung zu folgen. Das ist respektlos, ja, eine Beleidigung. Das ist leider nicht nur in der Geschichte so. Gottes Einladung nehmen viele nicht ernst. Normalerweise fühlt sich jeder geehrt, der eine Einladung von höchster Stelle bekommt. Doch Gottes Einladung wird oft abgelehnt. Manchmal sehr energisch und manchmal auch sehr bösartig und aggressiv. So wie auch in dieser Geschichte. Dass die Reaktion des Königs so drastisch ausfällt, zeigt mir, dass Gott es nicht einfach durchgehen lässt, wenn Menschen sich furchtlos und provozierend gegen ihn positionieren. Er lässt sie nicht gleich umkommen und steckt ihre Stadt auch nicht in Brand, wie der König in der Geschichte. Aber selbst wenn Gott sich „nur“ aus ihrem Leben zurückzieht, ist das schon ein Gerichtsurteil. Denn es hat fatale Folgen für diese Menschen, nicht nur für ihr Leben hier, sondern auch für ihr ewiges Leben. Es ist ein großes Missverständnis, zu glauben, dass Gottes Einladung zu ignorieren, ohne Konsequenzen bleibt.
In den Himmel kommt jeder, oder?
Ein weiteres Missverständnis, wie die Geschichte hier zeigt.
Ein Gast, der die Einladung des Königs annimmt, erscheint ohne angemessene Kleidung. Er muss das Fest verlassen. Das widerspricht dem, was oft geglaubt wird, dass jeder von Gott angenommen wird, wenn dieses Leben hier vorbei ist. Es gibt doch eine Kleiderordnung, um an Gottes Fest teilnehmen zu können. Im Buch der Offenbarung Kapitel 3 Vers 18 spricht Jesus von „weißen Kleidern“, die er selbst gibt. Weiße Kleider stehen für reingewaschen. Jesus starb am Kreuz für die Sünden jedes Menschen. Wer seine Schuld vor Gott bekennt, bereut und um Gottes Vergebung bittet, der wird von seinen Sünden reingewaschen. Er wird innerlich von Gottes Geist verändert. Er wird zu einem „neuen“ Menschen, der fortan nach Gottes Willen und nach seinen Richtlinien leben will. Die Bibel nennt das „von Neuem geboren werden“. Ein neuer Mensch, mit neuen Kleidern. Die Richtigen für Gottes Freudenfest. Nur das sind die Kleider, in denen auch ich einmal vor Gott erscheinen kann. Kostbare, weiße Kleider, die ich mir niemals selbst leisten könnte. Die nur Jesus mir schenken kann. Er bietet sie mir an, es ist an mir nun, diese reinweißen Kleider zu tragen, um einmal Gottes Festsaal betreten zu können.
„Mit dem Reich der Himmel ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit bereitete.“
Gott lädt mich zum Freudenfest seines Sohnes ein. Eine missverstandene Einladung?
Gottes Absicht ist, Gemeinschaft mit mir zu haben, und sich mit mir zusammen zu freuen. Das ist die wichtigste Einladung, die ich in meinem Leben bekommen werde, und es ist nicht egal, ob ich sie annehme oder nicht. Auch nicht, wie ich mich dafür anziehe. Deshalb bekomme ich die richtigen Kleider für dieses Freudenfest von Jesus selbst.
Doch nicht nur das! Ich bin nicht nur Gast beim Hochzeitsfest von Gottes Sohn. Ich bin eigeladen, zu denen zu gehören, die der Königssohn seine Braut nennt. Das ist überwältigend! Gibt es eine größere Ehre? Eine schönere Perspektive? Für mich nicht. Mein Wunsch und mein Gebet sind, dass ich mit meinem Leben Gott ehre, bis auch ich einmal vor Jesus stehe. Dann, wenn seine Gemeinde wie eine Braut in makellosen und unbefleckten weißen Kleidern ihm entgegenkommt. Und dann für immer und ewig an seiner Seite bleibt.