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Arbeiten am Tempel Gottes

Denk mal nach: Wann fängst du an, zu bauen?

Es gibt manche Stellen in der Bibel, oft im Alten Testament, die man schnell überliest, weil sie scheinen, nur für die Menschen damals eine Bedeutung gehabt zu haben. So eine Stelle ist im Buch des Propheten Haggai, im Kapitel 1. In diesem Buch geht es um die Aufforderung des Wiederaufbaus des Tempels in Jerusalem nach dem Babylonischen Exil. Einige aus dem Jüdischen Volk waren zurückgekehrt, um in ihrer Heimat neu zu starten. Doch die Arbeiten im Tempel Gottes ruhten seit einer ganzen Zeit und wurden vernachlässigt. Zu großer Aufwand, Schwierigkeiten, Mangel an Motivation und Energie, waren manche der Gründe dafür. Die Menschen dort waren eher damit beschäftigt, ihre eigenen Häuser zu bauen und zu verschönern. So bekam der Prophet Haggai eine Botschaft von Gott. Er sollte sie an Serubbabel und Jeschua weitergeben. Serubbabel war der Stadthalter in der Provinz Juda, eingesetzt durch den persischen König, und Jeschua war der Hohepriester. Die Botschaft Gottes lautete in etwa so: „Ihr denkt, es ist noch nicht die richtige Zeit, um den Tempel des Herrn aufzubauen? Aber um eure Häuser zu verschönern, dafür ist die Zeit da, obwohl mein Haus verwüstet da liegt?“

Als ich vor einiger Tagen Haggai Kapitel 1 las, blieb ich hängen. Ich finde, diese Stelle hat mir sehr wohl etwas zu sagen, auch heute noch. Ich dachte nach: Was bedeutet für mich, den Tempel des Herrn aufzubauen? Und was nimmt meine Zeit mehr in Anspruch, als die Arbeit am Tempel des Herrn?

Zuerst einmal, dachte ich darüber nach, was der Tempel des Herrn heute in unsrer Zeit ist. Im Epheser Brief, im Kapitel 2, vergleicht der Apostel Paulus die Gemeinde von Jesus Christus mit einem Gebäude. Der Grundstein, der dieses Gebäude trägt und zusammenhält, ist Jesus Christus selbst. Und jeder, der zu ihm gehört und ihm folgt, ist ein Bauteil. Alle Bauteile sind fest miteinander verbunden und bilden zusammen den heiligen Tempel des Herrn, in dem Gottes Geist wohnt.

Das heißt, der Tempel Gottes besteht aus Menschen, die den Herrn Jesus als Basis und Träger ihres Lebens anerkennen.  Mit anderen Worten, sie vertrauen ihm ihr Leben an, mit allem, was dazugehört. Sie vertrauen auf das, was er sagt und tut und stellen sich ihm freiwillig zur Verfügung. Jeder von ihnen ist ein Teil des Leibes von Jesus Christus, wie es im 1. Korinther Brief, Kapitel 12 heißt. Zusammen mit Jesus bilden sie alle eine Einheit. Und das ist der lebendige Tempel Gottes.

Es geht also um Menschen. Wenn ich Gottes Tempel heute aufbaue, dann geht es darum, dass einerseits ich zu diesem Bau gehöre, aber anderseits auch dazu beitrage, dass immer mehr lebendige Steine, andere Menschen, zu diesem Bau dazugehören. Wenn ich es mit dem Tempel Gottes ernst meine, dann ist es meine Priorität im Leben, eng bei Jesus zu bleiben und im Vertrauen und Gehorsam zu wachsen. Dinge in meinem Leben zu verändern, die zwischen mir und Gott stehen, damit ich immer mehr zu einem lebendigen Baustein im Tempel Gottes werde, an dem Gott Freude hat und den er gut einsetzen kann.

Gottes Tempel aufzubauen heißt auch, mich mit meinen Gaben und Fähigkeiten, mit meiner Zeit und Energie Gott zur Verfügung zu stellen, damit andere Menschen eingeladen werden, Vergebung und neues Leben in Jesus Christus zu finden, um zu dem Tempel Gottes hinzugefügt zu werden. Und wenn…Risse am Bau entstehen, will auch ich meinen Teil dazu tun, um sie zu reparieren. Auf solche Risse zu achten, kann sich auf die anderen, aber auch auf mich selbst beziehen: Es kann bedeuten, einen Streit zu schlichten, oder jemandem in einer schwierigen Situation zu helfen und seinen Glauben zu stärken. Es kann aber auch bedeuten, dass ich auf mich achtgebe, damit ich nicht vom Weg abkomme und so Gottes Bau, Gottes Tempel, beschädige.

Serubbabel, Josua und das Volk nahmen sich damals zu Herzen, was Haggai ihnen verkündete und gehorchten dem Herrn. Sie fingen an, den Tempel Gottes weiterzubauen und sahen, wie Gott ihnen belebende Kraft, Mittel und Energie schenkte, und alles, was sie dafür brauchten. Er ließ ihnen durch Haggai noch sagen: „Ich bin bei euch!“, und sie erlebten, wie großzügig Gott ist und wie reichlich er sie auch in anderen Bereichen in ihrem Leben segnete.

Für mich ist dieser Text aus dem Alten Testament heute noch super aktuell. Denn ich merke, wie ich selbst oft zögere, die Arbeiten im Tempel Gottes aufzunehmen und meine Zeit und Energie eher für weniger wichtige Sachen verwende. Deshalb will ich um Kraft und Mut beten und auch um Klarheit, welche Dinge ich als nächstes angehen soll. Ich verlasse mich dabei auf die Zusage Gottes, dass er bei mir ist und mir hilft. Damit sein Tempel solide und schön weiterwachsen kann.

Seid stark, spricht der HERR, und arbeitet!

Denn ich bin mit euch, spricht der HERR der Heerscharen.

Blickt mit Hoffnung in die Zukunft.
Ich will meinen Segen geben.

 

(Haggai 2,4+18-19)

 
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