Ausgestrahlt von ERF Plus am 27.05.2018
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Der Psalm 145. Ein Loblied von David, König Israels. Ein Lob-Lied für Gott.
Loben. Das heißt so viel wie, dem anderen zu sagen, was man an ihm gut findet. Ein Chef sollte seine Mitarbeiter loben, ein Lehrer seine Schüler. Und die Eltern sollten ihre Kinder loben, am besten mehrmals am Tag.
Was tut nun David hier? Er lobt Gott. Er singt von all dem, was ihn über Gott staunen lässt. Er ist fasziniert von Gott. Sein Mund spricht von dem, wovon sein Herz voll ist.
Doch wie konnte König David so von Lob überquellen? Hatte er denn keine Probleme?
Lief bei ihm privat alles wie am Schnürchen, oder war damals, anders als heute, alles in Ordnung auf der Welt?
Nein, Krieg, Armut, Krankheit, Not und Leid gab es auch damals auf der Welt. Und David hatte in seinem Leben auch viele Probleme und Schwierigkeiten. Er hatte oft fliehen, und um sein Leben fürchten müssen. Er hatte viel gekämpft und auch sehr, sehr traurige Zeiten erlebt.
Trotz allem, lobte David Gott, wie es im Psalm 145 steht, jeden Tag und sein ganzes Leben lang. Ob er gute Zeiten oder schlechte Zeiten erlebte. Ein Vorbild für uns heute!
Ich möchte zwei Gründe nennen, warum das Lob Gottes so wichtig ist:
Erstens, weil Gott die Ehre gebührt, gehört und zweitens weil es gut für uns ist.
Gott gehört die Ehre als Schöpfer und Versorger, als höchste Macht und Autorität, als die Vollkommenheit und die Liebe selbst. Ihn zu loben ist ein Zeichen unsrer Anerkennung und Treue.
Lesen wir den Psalm 145, dann wird es deutlich, warum Gott würdig ist, gelobt und geehrt zu werden:
David singt in diesem Psalm von Gottes gewaltigen Taten und Wundern.
Er singt auch von Gottes Größe, die unerforschlich ist und hoch über unserem menschlichen Verstand steht. Das ist besonders wichtig, wenn wir manchmal Gottes Handeln und einiges auf dieser Welt nicht verstehen. Gott ist viel zu groß, dass wir seine Wege komplett erforschen und verstehen könnten.
David lobt auch Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Und er weiß, wovon er spricht…
Es gibt ein Ereignis aus seinem Leben als Oberhaupt des Volkes Israels, das mich persönlich sehr berührt. Wir finden es in der Bibel geschrieben, im ersten Buch der Chroniken, im Kapitel 21.
David machte sich vor Gott schuldig, als er das Volk zählen lies. Scheinbar wollte er nicht mehr nur auf Gottes Hilfe und Macht vertrauen, sondern auch auf die menschliche Kraft seiner kampffähigen Männer. Sein Oberbefehlshaber versuchte ihn, davon abzuhalten, er warnte ihn, er flehte ihn an, doch David zog die Volkszählung durch und erfuhr, wie viele
Männer unter dem Volk waren, die „das Schwert führten“. Dieser Vertrauensbruch aber missfiel Gott. Und wie schon oft bei Fehlentscheidungen von Herrschern, trafen auch hier die Konsequenzen das ganze Volk. Das gerechte Urteil Gottes fiel und David hatte die tragische Rolle, zwischen drei katastrophalen Folgen für sich und sein Volk zu wählen. Er musste entscheiden, ob das Urteil durch Gottes- oder Menschenhand vollstreckt wird.
Davids Worte waren: „Ich habe große Angst, doch ich will nicht in Menschenhände fallen, sondern in die Hand des HERRN. Denn seine Barmherzigkeit ist sehr groß!“.
In diesen dunklen und schrecklichen Stunden, erinnerte sich David an Gottes Barmherzigkeit und vertraute darauf! Ihm war es klar, dass Gott zwar das Urteil fällt, aber er es auch ist, der das größte Maß an Gnade besitzt!
Ja, Gottes Barmherzigkeit ist tatsächlich größer als die der Menschen.
Für mich persönlich bedeutet das auch, dass Gott zu mir noch barmherziger ist, als ich es zu mir selbst bin! Ein wunderbarer und tröstlicher Gedanke, insbesondere für Menschen, die sehr streng mit sich selbst sind…David hatte es erkannt. In Vers 8 singt er: „Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte“.
Noch viele andere wunderschöne Aussagen lesen wir in diesem Psalm:
Gottes Geduld, seine Treue, sein Reich, das ewig ist und uns daran erinnert, dass noch etwas Größeres gibt als die Welt, die wir kennen. Auch dass er die aufrichtet, die am Boden liegen.
Dass er allen nahe ist, die ehrlich und ernsthaft nach ihm rufen.
Wenn ich über alle diese wunderbaren Aussagen nachdenke, dann spüre ich, wie ich innerlich auflebe! Wie mein Herz sich öffnet und mit Wärme, Licht und Zuversicht gefüllt wird. Ja, Gott zu loben tut mir in der Seele gut! Und das ist für mich der zweite Grund, warum Gott zu loben so wichtig ist. Nicht nur, weil ihm die Ehre gehört, sondern weil es auch gut für uns Menschen ist. Wieso?
Es hat mit diesem „Erheben“ zu tun, gleich in Vers 1 des Psalms.
David singt: „Ich will dich erheben, mein Gott, du König“. Wenn ich etwas höher hebe, etwas er-hebe, gehe ich auch mit nach oben. So ist es auch mit dem Loben. Wenn ich Gott lobe und über ihn nachdenke, wenn ich ihn er-hebe, dann bringt mich das innerlich auch höher.
Das Erinnern an Gottes Größe, Liebe, Treue, Barmherzigkeit, Weisheit und Macht gibt mir noch eine andere, höhere Perspektive für mich und für die Welt. Gottes Perspektive. Ich merke, wie meine Gedanken sich um höhere Dinge drehen. Wie sie sich in höheren Ebenen bewegen. Weg von meinen Schwierigkeiten, hin zu Gottes unerschöpflichen Möglichkeiten. Nicht dass die Probleme auf einmal verschwinden. Aber von oben, aus Gottes Perspektive erscheinen manche Dinge viel kleiner, und erst dann im richtigen Licht. Das schenkt mir Zuversicht und Hoffnung, Kraft und Ausdauer. Das hebt meine Stimmung!
Gerade in Zeiten des Wartens und Ausharrens ist es eine große Hilfe, Gott zu loben! Auch dann, wenn uns nicht unbedingt danach zu Mute ist. Auch dann, wenn das Loben nicht frei und unbeschwert aus dem Herzen heraussprudelt. Nicht umsonst heißt es: „Ich will dich erheben, mein Gott, du König, und deinen Namen loben immer und ewiglich“.
Ich will heißt, Gott zu loben ist eine bewusste Entscheidung. Unabhängig von Situationen, in guten und in schlechten Zeiten.
Der Psalm 145 kann uns dabei eine große Hilfe sein, wenn wir das Loben lernen wollen. Und auch die vielen anderen Psalmen, die uns über Gott staunen lassen. Wir können diese Psalmen beten, sie laut lesen oder auch singen. Alleine oder mit anderen zusammen. Probieren Sie es aus! Es wird Ihr Leben bereichern!
Und weil Reime leichter zu merken sind, hab ich aus dem Psalm 145 einen gemacht. Den möchte ich Ihnen zum Schluss vorlesen und ich wünsche uns allen, dass das Lob Gottes immer mehr Raum in unsrem Leben gewinnt!
Denk an Gottes Größe, und Pracht,
seine Herrlichkeit und Macht,
Güte und Barmherzigkeit,
Treue und Gerechtigkeit.
Er hält alle, die da fallen,
hebt sie auf, ist nahe allen,
die ihn rufen und ihn ehren.
Er gibt das, was sie begehren.
Er behütet, die ihn lieben.
Mein Mund soll ewig für ihn singen.